Mit dem neuen ePerso ab 1. November sicher durchs Internet

Der neue elektronische Personalausweis macht das Anmelden bei Internet-Diensten, Online-Shops und Webseiten von Behörden sicherer. Dazu sollte man aber ein Lesegerät mit Tasten nutzen und den PC vor Schadsoftware schützen, empfiehlt das Computermagazin c't in der aktuellen Ausgabe 23/10.

Ab dem 1. November erhalten Antragsteller nur noch den neuen elektronischen Personalausweis. Der erfüllt außer den klassischen hoheitlichen Aufgaben zwei weitere Funktionen. Die optionale elektronische Signatur entspricht einer Unterschrift auf Papier und ermöglicht den Abschluss juristisch verbindlicher Verträge. Für den Einkauf im Online-Shop oder die Kfz-Ummeldung soll hingegen die eindeutige Identifizierung mit der eID reichen. Dienste können dabei die Daten auf dem Ausweis nur auslesen, wenn sie dafür eine Berechtigung erworben haben und der Inhaber den Zugriff durch Eingabe seiner PIN freigibt.

Wer den ePerso für Internet-Geschäfte nutzen will, braucht dafür ein Lesegerät. Für die qualifizierte Signatur ist ein besonders sicheres, aber auch teures Komfort-Lesegerät Pflicht. Die eID funktioniert hingegen auch mit billigen Basisgeräten, bei denen alle Ein- und Ausgaben am PC erfolgen. "Das setzt natürlich einen vor Viren und Trojanern optimal geschützten Rechner voraus", erläutert Jürgen Kuri, stellvertretender Chefredakteur von c't. Besser und sicherer ist auch bei der eID der Einsatz eines Komfort- oder zumindest eines Standard-Lesegeräts. "Doch selbst wenn jemand die PIN mit Hilfe eines Trojaners auslesen sollte, kann er ohne den Ausweis erst mal wenig damit anfangen. Bisher gibt es ernsthaft schädliche Angriffszenarien nur in der Theorie, der ePerso ist sicherheitstechnisch ein sehr ausgeklügeltes System", erklärt c't-Experte Jürgen Kuri.

Neben der technischen Sicherheit spielt auch die politische eine Rolle: Lobbyisten haben bereits die Forderung aufgestellt, den ePerso bei der Internet- Nutzung zur Pflicht zu machen. "Damit wären alle Web-Surfer identifizierbar, was Geheimdienste und die Inhaber von Urheberrechten an Musik oder Filmen erfreuen dürfte. Die Persönlichkeitsrechte der Anwender würden damit aber massiv und in einer Demokratie auf nicht vertretbare Weise eingeschränkt", erläutert Jürgen Kuri. "Auch wenn die Durchsetzung solcher Ideen derzeit unrealistisch erscheint, der ePerso schafft die technische Infrastruktur dafür."


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