Bunker Berliner Tor: Rundgang durch den Zivilschutzanlage Berliner Tor

Es ist sehr eng im Bunker © F. Rasch
Wie bereits mehrfach berichtet, hat es sich „Norddeutschland“ zur Aufgabe gemacht Bunker, Ruinen und Denkmäler näher zu untersuchen. Diesmal haben wir uns von dem Verein Unter Hamburg e.V. zwei Bunker am Bahnhof Berliner Tor zeigen lassen.

Der Bahnhof Berliner Tor war schon immer einer der Hauptverkehrspunkte der Hansestadt. Als man kurz nach Kriegsbeginn feststellte, dass die deutsche Bevölkerung bei einem feindlichen Angriff nicht ausreichend geschützt ist, wurde das „Führer Sofortprogramm“ ins Leben gerufen. Im ganzen Reich wurden Bunker zum Schutz der Bevölkerung gebaut, so auch am Berliner Tor in Hamburg.

Nur wenige Meter vom Bahnhof Berliner Tor entfernt, wurden zum Schutz der Bevölkerung zwei Bauten errichtet. Neben einem dreigeschossigen unterirdischen Rundbunker baute man einen Luftschutzturm der Bauart Zombeck (benannt nach dem Konstrukteur Paul Zombeck). Der Turm, von denen elf Stück in Hamburg errichtet wurden, bot 600 Menschen Platz. Während der Angriffe auf Hamburg waren in den Türmen sogar bis zu 1.000 Schutzsuchende untergebracht.

Viel spektakulärer als der Zombeck-Turm am Berliner Tor ist der 1940 gebaute dreigeschossige, unterirdische Rundbunker unter einer Grünfläche in Bahnhofsnähe (beim Hotel Berlin). Dank des Vereins Unter Hamburg e.V. hat man die Möglichkeit den Bunker zu besichtigen, weshalb wir an dieser Stelle nur auf die wichtigen Dinge eingehen wollen. Wir würden empfehlen sich für eine Führung durch die Anlage auf unter-hamburg.de anzumelden und sich alles zeigen zu lassen.

Bunker wurde wieder "benutzbar" gemacht

Dreigeschossiger Bunker © F. Rasch
Oberhalb der Grünfläche ist nicht sofort zu erkennen, dass sich darunter ein Bunker befindet. Erst bei genauer Betrachtung kann man erahnen, dass sich dort ein Stück Geschichte befindet. Im 2. Weltkrieg hatte der Tiefbunker am Berliner Tor Platz für 600 Menschen. Nach dem Krieg geriet der Bunker in Vergessenheit.

Als sich die Situation zwischen den USA und Russland 1962 zuspitzte, wurde der gesamte Zivilschutz der BRD neu organisiert und man erinnerte sich wieder an die Bunker. Viele der Tiefbunker aus dem 2. Weltkrieg wurden wieder „instandgesetzt“, da man glaubte, das diese bei einem Atomangriff Schutz bieten können. Der unterirdische Tiefbunker am Berliner Tor wurden zum ersten „Atombunker“ Deutschlands umfunktioniert. Er diente neben einem Bunker in Dortmund als Versuchsträger für viele weitere Anlagen in der BRD. 

Schichtwechsel im Krisenfall 

In Folge der Umbauten zu einem Atombunker bot der dreigeschossige Rundbunker nur noch 440 Personen Platz. Wäre es wirklich zu einem Angriff gekommen, hätten die Schutzsuchenden in der Anlage mehrere Wochen im Schichtwechsel leben müssen. Schlafplätze für über 400 Menschen würden zu viel Platz einnehmen, weshalb es deutlich weniger Schlafplätze gab. An den Wänden im Bunker sind verschiedene Geschichtsspuren zu sehen, beginnend mit einem Streifen aus Phosphorfarbe, die einem bei einem Stromausfall die Orientierung gewährleisten.

Schlafplätze © F. Rasch
Wenn Ihre Neugier geweckt wurde nehmen Sie Kontakt mit Unter Hamburg e.V. auf und erkundigen sich nach den nächsten Führungen. Neben dem Tiefbunker am Berliner Tor betreut der Verein noch weitere Bauten. Anfragen auf unter-hamburg.de werden schnell und freundlich beantwortet. (fr)

Weitere Informationen und Hintergründe zu Bunkern hier auf Norddeutschland finden Sie unter der Rubrik: Geschichte...

Verschiedene Sitzmöglichkeiten zu Versuchszwecken. © F. Rasch
Die Toiletten. © F. Rasch
Drei Etagen unter Hamburg. © F. Rasch
Platz ist in der kleinsten Hütte. © F. Rasch
Die Speisekammer. © F. Rasch
Einer der Ein- und Ausgänge. © F. Rasch
Nur bei genauer Betrachtung erahnt man hier einen Bunker. © F. Rasch


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